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Fortan gemeinsam im Berliner Fußball-Verband – Frauenfußball im geteilten Berlin
In Ost-Berlin gab es im Frauenfußball eine Bezirksliga, die allerdings mit Beendigung der geplanten letzten Saison aufgelöst wurde. Für die Meisterinnen des VSG Elfe Berlin war es aber nicht zu Ende, sondern sie schlossen sich dem SV Blau-Gelb Berlin an (ein damals neuer Verein). Dieser wiederum hatte als Vorgänger den BSG Tiefbau Berlin.

Generell hatte sich die Anzahl der Mannschaften in Ost-Berlin seit der Saison 1985/86 merklich verkleinert. Warum sich Mannschaften wie die BSG Außenhandel oder Spezial-Hochbau oder gestandene BSGs wie Motor Hennigsdorf oder Motor Köpenick Mitte der 1980er Jahre auflösten, ist bislang unklar. Wahrscheinlich lag es an der sinkenden Bereitschaft der Betriebe, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, ihre BSGs weiter zu unterstützen. Eine Zusammenstellung einer ewigen Bezirksliga des Frauenfußballs in Ost-Berlin listete in 19 Jahren Spielbetrieb 21 Mannschaften auf. Im Vergleich zur Anzahl der in West-Berlin aktiven Mannschaften für diesen Zeitraum waren dies zeitweise 20 Teams weniger. In der Saison 1989/90 spielten im Westen der Stadt 30 Damenteams und 15 Mädchenmannschaften in drei Leistungsklassen.

Die Strukturen des Spielbetriebs im geteilten Berlin zwischen 1971 und 1990 traten auf westdeutscher Seite seit der Einführung der Leistungsklassen 1974 gefestigter hervor als im Osten der Stadt. Aufgrund eines massiven Rückgangs von zehn auf fünf Ost-Berliner Mannschaften Ende der 1980er Jahre besaßen die West-Berliner Funktionäre die deutlich bessere Verhandlungsposition beim Übergang in einen gemeinsamen Spielbetrieb. In der West-Berliner Fußball-Woche sprach man sogar von nur noch drei Ostteams, die sich in die Kreisliga einreihten: Drei Mannschaften, die es im anderen Teil der Stadt noch gibt, können in der neuen Saison in der Kreisliga mitspielen.

Fernsehelektronik und Rotation Prenzlauer Berg haben sich aufgelöst, wollen beim 1. FC Neukölln und 1. FC Lübars ihrem Hobby nachgehen. Grün Weiß Baumschulenweg und Motor Lichtenberg (neuer, alter Name Borussia) freuen sich auf die Punktspielrunde mit den 11 Westteams, nur VSG Elfe fühlt sich in der Kreisliga unterfordert erbat Bedenkzeit.

Diese Entwicklung bestätigten auch die Zeitzeuginnen im Interview. Für den Bundesligastart der Neuköllnerinnen kam die Wiedervereinigung Deutschlands und somit die Zusammenführung des Frauenfußballs in Berlin zur rechten Zeit. 22Spielerinnen von den ehemaligen BSGs der Rotation Prenzlauer Berg und Fernsehelektronik wechselten zum 1. FC Neukölln. 16 weitere gingen zum 1. FC Lübars. Darunter auch Maja Bogs, heutige Torwarttrainerin und Mitglied in der AG Mädchenfußball beim Berliner Fußball-Verband. Bogs war auch diejenige, die gemeinsam mit Hannelore Kloninger aus West-Berlin die Zusammenlegung des Spielbetriebs von Ost und West betreute: Ich habe das im Osten gemacht und im Westen übernahm Hannelore Kloninger die Zusammenführung des Spielbetriebs. 1989/90 haben wir noch im Osten gespielt und ab
1991/92 war dann alles ein Spielbetrieb. Aber eigentlich ist das Ganze auch unbewusst zustande gekommen, weil wir nur fünf, sechs Mannschaften auf der Ostseite hatten. Das war ja nun ganz einfach in der Westseite unterzubringen.

Dennoch wurde der Ost-Berliner Frauenfußball aufgrund seiner geringen Anzahl an Mannschaften am Ende von der großen Schwester aus dem Westen geschluckt, obwohl einige der Mannschaften wie die Lichtenbergerinnen und die Frauen von der VSG Elfe sogar spielerische Erfahrungen bei der nationalen Bestenermittlung gesammelt hatten. Zu dieser Zeit war es scheinbar einfacher, sich einem bestehenden Verein anzuschließen, als einen neuen zu gründen. Letztlich brachte die Zusammenführung beider Frauenfußballsysteme in Berlin dennoch eine sportliche Weiterentwicklung. Zusammenlegungen von Mannschaften und – gewissermaßen – Transfers infolge der gesellschaftlichen Veränderungen trugen zur Verbesserung des Spielniveaus bei. Diese Erfahrung machte u. a. Gabriele Wahnschaffe bei Tennis Borussia Berlin. 1994 konnte sie fünf Turbinespielerinnen in ihre Mannschaft aufnehmen: Diese Leistungsbereitschaft bis zur Ohnmacht. Die Mädels konnte man „auf Deutsch“ auch mal zusammenscheißen und man wusste, die kommen am nächsten Tag trotzdem wieder. Kameradschaftlich, sicherlich auch irgendwie ein bisschen anders als wir, aber aus der Sicht eines Trainers ein absoluter Glücksgriff, muss ich wirklich sagen. Ich war total begeistert, die Leute trainieren zu können, das hat Spaß gemacht.

Zum Teil fanden ehemalige erfolgreiche Spielerinnen wie Maja Bogs oder Kathrin Nicklas in den 1990er Jahren ein Aufgabengebiet beim Berliner Fußball-Verband. Sportlich gesehen konnten sich bis heute nur die Damen vom 1. FC Union Berlin, Nachfolgerinnen der BSG Motor Köpenick, als ehemaliges DDR-Team in Berlin durchsetzen. Ihre ersten (Gesamt-)Berliner Meisterschaften holten sie 1993/94 und 1994/95. In der höchsten Berliner Liga der Frauen versuchte 2010/11 der SV Blau-Gelb Berlin als Nachfolgeverein der VSG Elfe – erfolglos – den Titel in den Nord-Osten der Stadt zu holen. Das dominierende Damenteam ist jedoch bis heute Tennis Borussia Berlin.

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