Wichtige Faktoren die das Fußballtraining beeinflussen
Die Erfahrung zeigt, dass ein gut organisiertes Training die Ergebnisse positiv beeinflusst, was dem Trainer den notwendigen Vertrauenskredit verschafft. Wenn allerdings die positiven Ergebnisse ausbleiben oder andere Probleme auftauchen, gibt es für diejenigen, die das Sagen haben, im allgemeinen nur eine Entscheidung: Trainerwechsel. Grob ausgedrückt heißt das: Bereits bei Vertragsabschluss unterschreibt der Trainer seine eigene Entlassung. Der Trainer nimmt eine ziemlich einsame Position ein. Auch wenn er das Training noch so gut vorbereitet und das gezeigte Spiel bei den Punktspielen taktisch noch so stark ist: Seine Beurteilung wird immer vom Schuss ins Schwarze abhängig sein. Darum muss sich der Trainer vom ersten Augenblick an mit ganzem Einsatz an die Arbeit machen und alle Einflussfaktoren beobachten. Ein gutes Trainingsprogramm setzt voraus, dass der Trainer seine Kenntnisse durch das Auswerten der Fachliteratur, Gespräche mit anderen Trainern, Lehrgänge, Beobachtung der aktuellen Entwicklung im Fußball usw. erweitert. Auch hinsichtlich der Ausstattung darf der Trainer nichts dem Zufall überlassen. Er muss über eine ausreichende Anzahl von Bällen, Kegeln, Fahnenstangen, Hürden, Trainingsleibchen usw. verfügen.
Weiter muss er darauf achten, dass die Umkleideräume in Ordnung sind und dass eine Tafel für Technik- und Taktikbesprechungen vorhanden sind. Im allgemeinen muss er mit allen Personen, die den Erfolg seines Wirkens beeinflussen können (Spieler, Familie, Fans, Verwaltung und Personal), Regelungen treffen, dass er seine Arbeit optimal verrichten kann und seine Spieler bestmöglich vorbereitet zum Wettkampf antreten können.
Die Ergebnisse des Trainierens und Coachens einer Spielergruppe sind von vielerlei Faktoren abhängig. Einige seien hier genannt.
1. Trainer:
– Kenntnisse und Trainingserfahrung
– Charakter
– Spielauffassung
– Fähigkeit, die Spieler zu motivieren.
2. Spieler:
– Vorhandene Qualitäten
– Trainingsdisziplin
– Einstellung zum Sport außerhalb der Trainingszeit (Genuß/Mißbrauch von Alkohol, Rauchen, geregeltes Leben)
– Bereitschaft, selbständig, neben dem normalen Training, zu trainieren, um Schwachstellen zu beheben
– Zusammengehörigkeitsgefühl und Teamgeist (Zusammenkünfte, Kontakte untereinander, andere Interessen).
3. Umfeld:
Günstige oder ungünstige Einflüsse können von der Vereinsleitung, den Anhängern, Eltern der Spieler und, nicht zu vergessen, ihren Frauen oder Verlobten ausgehen.
4. Grundtechniken
Die Beherrschung der Grundtechniken bestimmt die spielerische Substanz einer Mannschaft. Taktik ohne Technik ist ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn, dass die Taktik allein darin bestünde, das eigene Tor dicht zu halten, indem es mit allen Spielern „vernagelt“ und jeder Ball so weit wie möglich weggeschossen wird. Daran werden nur wenige Spieler ihre Freude haben. Je besser hingegen jeder einzelne Spieler mit dem Ball umgehen kann und je umsichtiger er sich in einer Spielsituation verhält, desto erfolgreicher verläuft das Spiel der Mannschaft. Wir gehen allerdings davon aus, dass die Spieler ihre Fähigkeiten in den Dienst der Mannschaft stellen. Fußball kann man auf zwei Worte reduzieren: Ballbesitz und Ballverlust. Wenn die Spieler die Grundtechniken beherrschen, werden sie länger in Ballbesitz bleiben. Die Chance, ein Spiel positiv zu gestalten und den Ballbesitz in Torchancen umzusetzen, wird dadurch größer. Eine Mannschaft, die in der Balltechnik Schwächen aufweist, wird häufiger mit der Situation des Ballverlustes konfrontiert werden. Von ihrem Trainer werden die Spieler dann gesagt bekommen, wie es eigentlich laufen müsste, aber sie können die Theorie nicht in die Praxis umsetzen. Mit anderen Worten: Taktische Vorhaben und das Zusammenspiel der Spieler können nur erfolgreich verwirklicht werden, wenn die Grundtechniken beherrscht werden.
Das Erlernen und regelmäßige Trainieren der Grundtechniken stellt eine Notwendigkeit dar. Wir werden deshalb auch während des Trainings genügend Zeit dafür ansetzen. Ballbehandlung ist eine Frage des Ballgefühls, und das kann nur durch häufiges Üben entwickelt werden. Wir nennen hier einige elementare Techniken, die im Training Vorkommen werden: Ballannahme mit Fuß, Oberschenkel, Brust und Kopf, schnelle Weitergabe des Balles, Direktspiel, Dribbling, Attackieren, Ballführung, kurzer und langer Pass, Hineingrätschen, Rempeln, Einwerfen des Balles, direkter und indirekter Freistoß, kurze und lange Ecke, Kopfbälle, unterschiedliches Anschneiden des Balles usw.
Als Trainer gehen wir davon aus, dass keiner der Spieler, mit denen wir arbeiten, ein unbeschriebenes Blatt ist. Andererseits tragen wir dafür Sorge, dass die Jugendspieler in diesen elementaren Techniken solide ausgebildet sind. In beiden Fällen gelten bestimmte Grundregeln:
• Wir lassen einen Bewegungsablauf so oft üben, bis dieser, technisch gesehen, vollkommen richtig ausgeführt wird.
• Jede unkorrekte Ballbehandlung wird sofort verbessert.
• Wir vermitteln den Stoff so abwechslungsreich wie möglich (andere Aufstellung, veränderte Umstände). Der Bewegungsablauf (der Lehrstoff) wird zwar oft wiederholt, aber jedes Mal in anderem Gewand (Prinzip des variierten Übens).
• Das Üben eines bestimmten Spielzuges erhält grundsätzlich einen spielgerechten Abschluss. Eine Spielhandlung kommt ja nie isoliert vor. Beispiel: Nach der Ballannahme folgt ein Pass oder ein Schuss auf das Tor.