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1970er Jahre Steigendes Ansehen – Frauenfußball im Fokus der Geschlechter
Der deutsch-deutsche Damen- bzw. Frauenfußball stand in den 1970er Jahren vor der Aufgabe, seine Position in der Gesellschaft und im Sportsystem zu festigen. Auf DDR- Seite nutzte die FUWO Feiertage wie den Internationalen Frauentag, um auf den neuen Sport aufmerksam zu machen: Eine junge hübsche Frau auf der Titelseite der FUWO? So wird bestimmt mancher beim Anblick dieser Ausgabe fragen. Es geht uns jedoch weder um jung noch hübsch – vielmehr um die Frauen ganz allgemein. Eine nicht unerhebliche Anzahl weiblicher Fußballenthusiasten ist ebenso wie ihre männlichen Kollegen unermüdlich für unseren Sport tätig, als Schiedsrichterin, Betreuerin, Funktionären und auch Übungsleiterin.

30 Kauer, Wolfgang: Augsburger Pflaumenkuchen zu sauer für Landauer Mädchen, in: Rheinland- Pfälzische Post, 27.4.1970, o.S. Herzlichen Dank an Markwart Herzog für die Weiterleitung beider Artikel.

Dabei ging der Redakteur detailliert auf eine 18-jährige Übungsleiterin vom BFC Dynamo ein, die nach der Betreuung einer Kindermannschaft jetzt ein Jungenteam trainierte und vor dem Erwerb einer Übungsleiterlizenz stand. Leserinnen und Leser der FUWO waren sehr wohl daran interessiert, dass der Frauenfußball ernst genommen wurde. Dass dieses Ziel indes noch längst nicht vollends erreicht war, merkten auch die FUWO-Leser in ihren Leserbriefen an, wie der am 29. Juni 1971 abgedruckte: Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die in letzter Zeit hin und wieder zu findenden Spielberichte über den Damenfußball mehr oder weniger davon zeugten, man wolle Sensationen darstellen. Ich selbst bin der Auffassung, dass die Damenfußballer ein ganz anderes Ziel anstrebten. Diese Zeilen, von einer Leserin aus Karl-Marx-Stadt an die F U WO -Redaktion gesandt, belegten nicht zuletzt das zu Anfang noch vorherrschende Selbstbild der Frau in männlichen Domänen – als Damenfußballer.

Frauenfußball gehörte seit geraumer Zeit zum sportlichen Alltag in der DDR und die 150 Mannschaften, die zu dieser Zeit bereits in der Republik existierten und Freundschaftsbegegnungen austrugen, wurden vom DFV der DDR als Volkssport in den Wettspielbetrieb aufgenommen. Ein Redakteur der neuen Fußballwoche plädierte deswegen für folgende Sichtweise zum Frauenfußball: Die Fußball spielenden Mädchen und Frauen bringen viel Begeisterung für ihr neues Metier mit. Die meisten von ihnen treiben seitdem jede Woche Sport, da sie Mitglied einer Mannschaft wurden. Das ist wohl auch das wertvollste. Abfällige und ironische Bemerkungen zum Thema Damenfußball sind schon aus diesem Grund nicht angebracht. Und wenn die Damen ihr Herz für den Fußball entdeckt haben, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Die Bereitschaft in unserem Sport zu wirken und mitzuarbeiten, ist lobenswert und nützlich.

Die aber auch in der DDR-Berichterstattung durchaus präsente männliche Sicht auf den Frauenfußball galt oftmals weniger dem Sport als vielmehr den Sportlerinnen. Ein 1971 ausgestrahlter Fernsehbeitrag berichtete zwar vom spielerischen Geschehen im Ost-Berliner Frauenfußball, doch das hielt die Kameraführung nicht davon ab, den Beitrag mit einem Blick auf drei Frauenpos zu beginnen. Die ersten Filmaufnahmen ließen auch erkennen, dass das spielerische Niveau für Ost-Berlin noch in den technischen Kinderschuhen steckte. Weit aussagekräftiger ist aber die Beobachtung, dass rund 90 Prozent der im Film erkennbaren Gäste am Spielfeldrand Männer im Alter zwischen 30 und 70 Jahren waren, während nur einmal vier Damen im Bild präsentiert wurden.
Sensation oder nicht, das gesellschaftliche und v. a. männliche Interesse am Frauenfußball, zeigte sich bereits in diesem frühem Spiel in Ost-Berlin.

Ein Bericht in der Sendung Sport Aktuell über das Betriebssportfest des DFF in Adlershof im September 1971, bei dem auch zwei Damenmannschaften gegeneinander antraten, betonte die Zusammengehörigkeit von Familie und Sport und bediente sich dafür eines vielsagenden Kameraschwenks vom Kinderwagen zum Frauenfußball. Rein sportlich gesehen folgte abschließend die Begleitung des Pfingstturniers der BSG Turbine Potsdam im Mai 1972. Hier zeigte sich das spielerische Niveau bereits etwas gestiegen und die Kombinationen standen im Vordergrund.

Möglicherweise integrierte auch der Regisseur Jo Hassler vor dem Hintergrund des ersten Aufschwungs des DDR-Frauenfußballs im Musikfilm Nicht schummeln, Liebling! 1973 eine Frauenmannschaft in die Handlung. Auch wenn deren Geschichte nur einen Nebenstrang darstellte und die Kritik dem Film unterstellte, unreal und gesellschaftsfremd zu sein, ist im Einzug des Frauenfußballs in die Breitenunterhaltung ein Beleg für die Öffnung der DDR-Gesellschaft für diesen Sport zu sehen. So ließen sich auch Reporter in der FUWO bei einem Bericht zum ersten Spiel in Stralsund zu dem Titel Eine echte Werbung für den Damenfußball hinreißen. Die Spielerinnen der BSG Empor Saßnitz waren im Vorspiel des Oberliga-Aufstiegsspiels zwischen Vorwärts Stralsund und Energie Cottbus vor 10.000 Zuschauern gegen Lok Altenburg angetreten. Der DDR-Frauenfußball, in dem zu dieser Zeit schon zahlreiche gefestigte Mannschaften existierten, war in der Bevölkerung angekommen.

Gleiches hatten die Frauen in Westdeutschland noch nicht erreicht, was auch an anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen lag: Die aus ökonomischen und ideologischen Gründen in der DDR forcierte Einbeziehung in den Erwerbsprozess brachte den Frauen zwar nicht dieselben Aufstiegschancen wie den Männern, aber finanzielle Unabhängigkeiten und ein gestärktes Selbstbewusstsein. Im Westen dagegen hatten die Frauen schon wegen der unzulänglichen Kapazitäten der öffentlichen Kinderbetreuung große Probleme, Beruf und Familie auf einen Nenner zu bringen.

In der Bundesrepublik wurde Mitte der 1970er Jahre im Bereich des Leistungssports erstmals die Position vertreten, die Männer setzten falsche Maßstäbe. Zu diesem Ergebnis kam man auf einer Tagung des Frauenreferates des Bundesinnenministeriums in Bonn, die sich mit der lautlosen Diskriminierung der Frau beschäftigte. Unter anderem referierte Liselott Diem als Präsidentin des Internationalen Verbandes für Sport und Leibesübungen. Sie stellte fest: Das eigentliche Problem – zu einem Satz zusammengefasst – besteht gar nicht darin, dass Frauen ganz bestimmte Dinge nicht können, sondern, dass Männern zu wissen glauben, dass dies die Frauen nicht können.

Schon in den Jahren zuvor war es Liselott Diem zu verdanken gewesen, dass einige Mediziner ihre pseudowissenschaftlichen Urteile über den Sport aufgegeben hatten. Die 1970er Jahre standen in der Folge unter dem Motto: Frauen bestimmten selbst, was sie könnten und was nicht. Gerade mit Blick auf den Vorzeigesport des männlichen Geschlechts resümierte etwa die Journalistin Brigitte Veit im Februar 1975 in den Stuttgarter Nachrichten, dass sich die Sportlerinnen in den letzten Jahren am runden Leder emanzipiert hätten und keineswegs im Abseits stünden. Die Frauen hatten also auch in der Bundesrepublik gesellschaftlich nach der Aufhebung des Verbandsverbots in nur fünf Jahren den Fußballplatz erobert: Wenig ernst genommen, sind die Frauen vor fünf Jahren zum ersten mal auf dem Fußballplatz angetreten. Inzwischen hat sich einiges geändert. Frauenfußball ist schon populär geworden. Dass sich die kickenden Frauen nicht zu verstecken brauchten, zeigen die Ausschnitte von der Deutschen Meisterschaft.

Beweis für diese Entwicklung waren aus Sicht der Berichterstatterin auch die Zahlen. Im sogenannten Jahr der Frau 1975 spielten 12.000 Spielerinnen in 200 Mannschaften allein im Württembergischen Fußball-Verband, auf Bundesebene waren es 150.000 Damen in 2.500 Vereinen.

Trotz dieser positiven Entwicklung wurde im Stern zum 75. Jubiläum des DFB folgendes Bild über den Fußball in Deutschland transportiert: Aber Fußball ist in Deutschland aus einem besonderen Saft, gegoren aus Chauvinismus, Tradition und Glauben an die eigenen Unfehlbarkeit. Fakt war: Im Unterschied zum bezahlten Männersport besaßen Frauen keine Möglichkeit, diesen Sport zum Beruf zu machen. Höchstens in Ausnahmefällen wurden Spielerinnen – aus dem Ausland – mit einer Ablösesumme gelockt. So gab es beispielsweise 1973 an zwei Spielerinnen vom Bonner SC das Angebot, für 50.000,- DM nach Italien zu wechseln.

Die Berichterstattung über die mit ungebrochener Begeisterung spielenden Fußballdamen entwickelte sich indes teilweise vom angesprochenen Chauvinismus zu einem vermehrt sportlichen Medienecho. Im Fall der West-Berliner Fußball- Woche durchlief Redakteurin Anneliese Weidner, die über Jahre hinweg über den Frauenfußball berichtete, genau diese Metamorphose. Im Spieljahr 1973/74 erschienen ihre Texte anfänglich noch mit Überschriften wie Noch Kinderkrankheiten, Damen blieben am Kochtopf oder Monika als „Mutter des Sieges. Bis 1980 änderte sich dies und sie konzentrierte sich fortan überwiegend auf den sportlichen Wert des Damenfußballs. Die West-Berliner Fußball-Woche hatte glücklicherweise eine damenfußballfreudige Chefredaktion vorzuweisen.

Gender und Medien im Frauen- bzw. Damenfußball
Der Zugang der Medien zur Berichterstattung über die Fußballerinnen erfolgte – in Ost und West – lange über die Zweigeschlechtlichkeit. Nur in Ausnahmefällen, wie bei der Redakteurin Anneliese Weidner aus West-Berlin oder bei den Berichten aus den Betriebszeitungen, wurde auf den äußerlichen Zugang weitgehend verzichtet und das Hauptaugenmerk galt den sportlichen Facetten des Frauenfußballs. Im Bezirk Potsdam beispielsweise kündigte 1971 ein Artikel die Gründung der Mannschaft der BSG Turbine Potsdam mit der Überschrift an Nun kicken auch in Potsdam Mädchenbeine. Auch in Karl-Marx-Stadt spielte das schöne Geschlecht auf dem Fußballrasen. Immer mehr finden auch unsere Frauen und Mädchen Interesse am Spiel mit dem runden Leder. So auch am vergangen Sonnabend, als es auf dem Sportplatz an der Clausstraße zum Aufeinandertreffen der Mannschaften von Motor Mitte Karl-Marx-Stadt und Pentacon Dresden kam. Tausende Karl-Marx-Städter sahen den 1:0-Sieg der Gäste, sparten aber auch nicht an Beifall für die einheimischen Damen.

In einem Bericht über die inoffizielle Weltmeisterschaft in Turin 1970 bedienten sich die Fl/WO-Reporter sogar bei der westlichen Rhetorik zum Frauenfußball: In der Tat gehen die Meinungen über die Ernsthaftigkeit des Frauenfußballs jedoch nach wie vor weit auseinander. Während die einen auf das offensichtlich immer größer werdende Interesse hinweisen, warnen vor allem Sportmediziner vor den Eigenarten und den An-forderungen der „männlichen“ Sportart.

Ähnliche Bedenken wurden in der DDR – im Bereich der untersuchten Medien – nur noch einmal vorgetragen: als es um die Aufnahme des Frauenfußballs in die Spielordnung des DFV Mitte 1971 ging. Hier hieß es zum einen, dass die Mädchen und jungen Frauen Neuland in der Domäne des starken Geschlechts beträten und dass das Regelwerk somit aus folgenden Gründen geändert werden müsse: Die Kommission Volkssport ist beauftragt, alle Voraussetzungen für einen geregelten Wettspielbetrieb der fußballbegeisterten Mädchen und Frauen zu schaffen. Denn einige Änderungen, beispielsweise im Regelwerk, sind nicht zu umgehen. Fußball ist bekannt eine Sportart, die körperliche Härte und viel Einsatz verlangt. Dem stehen die Konstitution und Physis einer Frau entgegen.

Die körperlichen Unterschiede wurden zum Teil auch auf DDR-Seite betont. In ihrer Ausgabe zum Jahreswechsel 1970/71 bildete Die neue Fußballwoche als Spielerin des Tages Desiree Bolle aus der Kreisklasse Weißensee ab, bekleidet nur mit einem gestreiften BH, knappen Hosen, dreckigen Knien und geringelten Stutzen. Der Untertitel erwähnte dazu, dass sie Torschützenkönig der Damen war. Auch wenn das Bild offensichtlich der Kategorie Silvesterscherz zuzuordnen war, zeigt es, dass auch in der DDR-Berichterstattung zum Frauenfußball eine gewisse weibliche Fixierung nicht unüblich war. Immerhin war aber, wie hier, die Sportlichkeit in der Berichterstattung stets ebenso präsent. Beispielsweise druckte die Freie Presse eines der besten Bilder aus der Anfangszeit des DDR-Frauenfußballs in der DDR ab, das der Fotografen Günter Weisflog beim Spiel der BSG Motor Mitte Karl-Marx-Stadt gegen die Vertretung aus der zweiten CSSR-Liga DFC Krimice gemacht hatte. Das sehr sportive Bild revidierte den eher mütterlichen Eindruck aus den TV-Beiträgen über die ersten Spiele, auch wenn die Karl-Marx-Städterinnen hoch verloren: Vor nahezu 1.000 Zuschauern fand am Sonnabend auf dem Dynamo-Sportplatz in Karl-Marx-Stadt ein internationales Da-menfußballspiel zwischen BSG Motor Mitte Karl-Marx-Stadt und dem DFC Krimice (2. CSSR-Liga) statt. Die Gästen siegten mit 8:1 (1:0) Toren.

Höhepunkt der TV-Berichterstattung zum Frauenfußball in der DDR war 1974 der Beitrag in Sport Aktuell, bei der ein Reporter am 22. Juni gemeinsam mit der Frauenmannschaft aus Hoyerswerda das Gruppenspiel der DDR-Männermannschaft gegen die Bundesrepublik im Fernsehen verfolgte. Dabei befragte er die Spielerinnen nach ihrer Vorstellung zur Taktik der DDR-Mannschaft und welches Wissen aus ihrem Training sie dabei anwenden könnten. Beim legendären Tor von Jürgen Sparwasser jubelten die jungen Frauen – und auch ihr Trainer. Ein Männerkorrektiv war also auch hier mit dabei, Trainerinnen gab es kaum.

In der Bundesrepublik fing man zwar langsam an, über die Emanzipation der Fußballfrauen auf den Sportplätzen zu sprechen, aber die Berichterstattung war – wie im zitierten Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten – bestimmt von männlichen Attributen, selbst wenn die Texte aus weiblichen Federn stammten. So waren Beschreibungen

von Frauen als Amazonen, die über den männlichen Rasen stürmten, keine Seltenheit. Oder aber ihre Geschichte ähnelte in den Anfängen eher wie eine spielerische Variante des traditionellen Männersports. Daraus lässt sich die These ableiten, dass Frauen, wenn sie (Fußball spielend) wahrgenommen werden wollten, eher männlich attributiert wurden, wohingegen die Berichterstattung über sie als Frauen das Weibliche hervorhob und das Fußballerische in den Hintergrund rückte – Frauen und Fußball schienen lange Zeit in Westdeutschland unvereinbar.

Dennoch überwanden die Frauen in dieser Zeit die Hürden und Vorurteile und wurden schließlich von den Trainern und Vereinskollegen akzeptiert. Nach und nach setzte sich die Überzeugung durch, Fußball sei zwar ein harter Sport, müsse aber dem Wesen, dem Bild – und v. a. dem Selbstverständnis – des schwachen Geschlechts nicht unbedingt abträglich sein.

Die Nutzung männlicher Attribute im medialen Echo auf Fußball spielende Frauen blieb aber nicht auf die Bundesrepublik beschränkt. Auch in der DDR, wo Frauen formal gleichberechtigt waren, wurden Fußballerinnen punktuell mit männlichen Attributen versehen. Sogar Frauen selbst nahmen diese Sichtweise auf, wie ein Beispiel zum Internationalen Frauentag 1976 zeigt. Die Frauen in der DDR stünden, wie es hieß, in der Produktion und im Sport ihren Mann. Zugleich kämpfte eine Kindergärtnerin auf allen Ebenen für eine gleichberechtigte Disziplin des Frauenfußballs. Derweil brach diese sich mitunter ganz von selbst Bahn. Ende der 1970er Jahre berichtete das Deutsche Sportecho von einem Trikotwechsel innerhalb eines Spiels zweier westdeutscher Mannschaften: Eine Torhüterin musste, da das Auswechselkontingent erschöpft war, durch eine Feldspielerin ersetzt werden. Um den Trikottausch zu beschleunigen forderte der Schiedsrichter nach einem energischen Pfiff die Zuschauer auf: Alles wegschauen! „ Er erreichte damit genau das Gegenteil, zumal sich die Torwartfrau für Sekunden oben ohne“ präsentierte. Ein Funktionär führte darüber Klage beim zuständigen Regionalverband, erhielt aber von den zuständigen Herren den Bescheid, dass kein sportwidriges Verhalten“ Vorgelegen habe. Sie beriefen sich dabei auf Zeugenaussagen.

Dass die Meldung von einem Reimvers begleitet wurde, in dem es hieß, so etwas möge sich doch bald auch einmal in der DDR beim Frauenfußball ereignen, zeigt, dass das sozialistische Frauenbild im Fußballsport nicht davor gefeit war, auf das Äußerliche reduziert zu werden. Freilich repräsentierte dieser Beitrag nicht die Breite der Sicht auf Fußballspielerinnen in der DDR. Gleichwohl lässt das Beispiel die Bedeutung des Körpers im Frauenfußball erkennen: Im Sport spielt der Körper eine wesentliche Rolle. Sport ist immer die Produktion, Präsentation und Inszenierung des Körpers, ebenso wie die der Geschlechtsidentität des Sportlers. Geschlechterunterschiede kommen hier in Abhängigkeit von der Sportart verschieden zum Tragen. Männlichkeit und Weiblichkeit werden mehr oder weniger demonstrativ dargestellt (vgl. Pfister; Fasting 2004).

Mit der Einführung der DDR-Bestenermittlung 1979 wurde schließlich der nächste wichtige Schritt auch zur offiziellen Anerkennung des weiblichen Fußballsports getan. Seitdem Frauen den populärsten Sport in Europa für sich entdeckt und durch ihr Engagement an der Bastion der Männer erstmals gerüttelt hatten, war das Ansehen des Frauenfußballs in der DDR erkennbar gestiegen.

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