Bewegungsfußball und Spiel ohne Ball – Fußballtraining Vorsaison Praxistipps

Trainingseinheit: Bewegungsfußball
Bei unserem letzten Training sprachen wir schon kurz über einige wichtige Grundzüge, auf denen unser Spiel in dieser Saison basieren soll. Vor dem Aufwärmen besprechen wir wieder einige wichtige Punkte, die modernen Bewegungsfußball ausmachen.

Bewegungsfußball ist:
– Spiel ohne Ball,
– schnelles Weiterspielen des Balles,
– Einbeziehung der Mitspieler,
– nach dem Pass Mitspieler unterstützen. Man sieht sehr häufig, dass ein Spieler in Ballbesitz kommt und alle Mitspieler in die Tiefe spurten und den Ball fordern. Die Folge ist, dass der Ballführende häufig Mühe hat, den richtigen Pass zu schlagen, während die „Spurter“ regelrecht in die Arme der Verteidiger laufen, die nur auf sie warten müssen. Das Ergebnis: Ballverlust in dem Moment, da die Mannschaft ihre Positionen verlassen hat.

Wie können wir dies nun anders gestalten?
• Die Spieler laufen in verschiedene Richtungen und sorgen dafür, dass sie immer angespielt werden können.
• Der Gegner wird herausgelockt, wodurch für einen Mitspieler freier Raum geschaffen wird.
• Bestimmte Spieler gehen dem Ballführenden entgegen. Nach dem Zuspiel sofort wieder freilaufen und anbieten.
• Nachdem gepasst wurde, selbst Spieler unterstützen.

Dies alles werden wir nicht an einem Tag erlernen. Unser kollektives Spiel wird sich entwickeln, wobei sich bestimmte Verhaltensweisen automatisieren. Man muss einander kennenlernen und lernen, füreinander zu spielen.

Heute behandeln wir als einen ersten Grundzug des Bewegungsfußballs das Prinzip: sehen – entscheiden – spielen. Nach einer ausgedehnten Erwärmung, bei der jeder gut mitmacht, werden wir für den Rest des Trainings mit dem Ball arbeiten. Wenn jeder weiterhin im Training sein Bestes gibt wie bisher, dann schaffen wir es schon.

Erwärmung
Heute absolvieren wir die Erwärmung in einem Rechteck von 30 m x 10 m (an den Ecken 4 Fahnenstangen). Die Spieler stellen sich in 4 Linien auf. In jeder Vierergruppe wird ein Anführer bestimmt, und zwar wie folgt: In der ersten Gruppe ist es der Spieler außen links, in der zweiten der Spieler außen rechts usw. Die vorgegebenen Übungen werden über die gesamte Länge des Rechtecks ausgeführt. Am Ziel angekommen, dreht die gesamte Gruppe zur Seite des Anführers ab (die Spieler folgen dem Anführer), kehrt an der Seitenlinie zurück und schließt sich wieder hinten an.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, startet die zweite Gruppe, sobald die erste Gruppe sich auf halbem Wege befindet.

Diese Art des Trainings erfordert vom Trainer einige Vorbereitungen und Vertrautheit mit den geplanten Übungen, zumal diese sehr rasch aufeinander folgen. Jedes Mal, wenn die Gruppe, die als erste gestartet ist, wieder an der Reihe ist, nennt der Trainer die nächste Übung. Dies hat den Vorteil, dass das Üben sehr schnell und ordentlich ablaufen kann.

Der Trainer kann den Ablauf gut kontrollieren und behält die Übersicht. Die Spieler stören sich nicht gegenseitig, und es herrscht eine gute Atmosphäre, da sie sich reihum üben sehen. Auf diese Art und Weise kann eine ganze Trainingseinheit – mit oder ohne Ball – abgehalten werden. Um das Rechteck so viel wie möglich zu nutzen, werden wir den zweiten Teil des Trainings, nämlich die Konditionsübungen, gleichfalls hier durchführen. Die Übungen setzen sich folgendermaßen zusammen: Laufen, Tragen, Zweikampf, Springen und Spurten.

Erwärmungsprogramm
Hier ein vollständiges Erwärmungsprogramm ohne Ball. Die Übungen sind durchnumeriert, um die
Reihenfolge vorzugeben, in der sie ausgeführt werden sollten:
1. locker laufen (Probeläufe für die Anführer), zurückkommen und hinten anschließen
2. Hopserlauf, locker zurückkommen
3. locker laufen
4. Hopserlauf
5. locker laufen mit Knieheben
6. hüpfen, abwechselnd im Grätschund im Schlussstand
7. locker laufen
8. gehen, Armkreisen vorwärts und rückwärts
9. locker laufen, dabei Füße über Kreuz auf setzen
10. rückwärts laufen
11. locker laufen
12. seitwärts laufen
13. locker laufen
14. seitwärts laufen rechts
15. Beine ausschütteln
16. auf einem Bein hüpfen (abwechselnd links und rechts, jeweils 5 Schritte)
17. locker laufen
18. 5 Schritte Rumpfbeugen, Hände auf den Boden, 5 Schritte Rumpf aufrichten, Arme nach oben und nachfedern
19. locker laufen
20. laufen und springen (5mal auf Kommando des Anführers)
21. locker laufen
22. laufen mit Sprung und Kopfstoß (5mal auf Kommando des Anführers)
23. locker laufen
24. laufen und 10 m sprinten (auf Kommando des Anführers)
25. Antreten, steigern und auslaufen
26. Spurt, auslaufen, erholen, Atmung regulieren.

Die Spieler bleiben in Bewegung (gehen) und bleiben diszipliniert, da unmittelbar nach der Erholungsphase sich auf demselben Platz ein Konditionstraining anschließt.

Hauptteil
Erster Teil: Fitness-Training
Nach unserer intensiven Erwärmung finden wir unseren Rhythmus wieder, um mit unserem Konditionstraining zu beginnen.
1. 15 m anlaufen, auf Zeichen des Anführers spurtet die Gruppe bis zum Ende des Rechtecks, locker zurückkommen und gut ausatmen.
2. Antritt aus dem Stand, auslaufen.
3. 20 m rückwärts laufen, auf Kommando des Anführers umdrehen und bis zum Ende spurten.
4. Sprint über die gesamte Strecke (bis zum letzten Meter).
5. Locker laufen.
6. Antritt aus dem Stand bis zur Linie – wer wird Erster?
Nun folgt der Abschnitt „Tragen“, dabei üben die Spieler zu zweit.
7. Spieler A trägt Spieler B (vor der Brust) über die gesamte Strecke, locker zurückkommen. Arme ausschütteln.
8. Nun trägt Spieler B Spieler A.
9. Huckepacktragen, locker zurückgehen.
10. Dieselbe Übung, aber Rollen tauschen.
11. „Schubkarre“ übers gesamte Feld.
12. Dieselbe Übung, aber Rollen tauschen.
Nun folgt der Abschnitt „Zweikampf“, die Spieler üben noch immer paarweise.
13. Spieler A und B laufen
nebeneinander, Rempeln von A, das von B aufgefangen wird.
14. Dieselbe Übung, wechseln.
15. Dieselbe Übung, aber nun rempelt Spieler A abwechselnd von links und rechts.
16. Dieselbe Übung für Spieler B.
17. Spieler A und B sind etwa 1 m voneinander entfernt, Spieler A lässt sich in die Arme von B fallen, Spieler B schubst A zurück, und A bremst etwas ab.
18. Wechseln.
19. Spieler A und B laufen seitwärts Brust an Brust, auf Kommando eines der beiden Spieler Sprung mit Brustkontakt. Nun folgt der Teil „Springen“, die Spieler üben weiterhin zu zweit.
20. Bockspringen.
21. Locker laufen, 5mal kräftig hochspringen.
22. Dieselbe Übung, aber nun mit Kopfstoß.
23. Sprint über die ganze Länge – wer ist Erster? (2- bis 3mal)
24. Spurt über 10 m, Tempo verringern (10 m), wieder steigern (2mal und erholen).

Zweiter Teil: zu viert mit dem Ball
Unser Ziel ist das Erlernen der Grundregeln des Bewegungsfußballs: sehen – entscheiden – spielen. Bevor wir den Ball erhalten, aber spätestens bei der Ballannahme, müssen wir bereits wissen, wie wir das Spiel fortsetzen.

Die nun Folgenden Übungen wiederholen wir jeweils 3mal. Beim erstenmal langsam, aber sehr exakt (kennenlernen). Das weitemal schneller, aber wir achten weiterhin auf die korrekte Ausführung.
Im letzten Durchgang so schnell wie möglich, aber nun auf den richtigen Pass in den Raum achten. Die Spieler sind von 1 bis 4 durchnumeriert.


Übung 1: Spieler 1 führt den Ball. Auf Kommando stoppt er den Ball und spurtet weg. Spieler 2 spurtet auf dasselbe Kommando zum Ball und übernimmt. Die anderen Spieler bewegen sich ungebunden. Das wird fortgesetzt, bis jeder Spieler 4- bis 5mal am Ball war.
Übung 2: Wie Übung 1, aber nun spielt 1 den Ball sauber auf 2 (flach oder halbhoch); dieser Spieler muss sich also anbieten.

Übung 3: Wie Übung 2, aber nun läuft Spieler 2 so weiter, dass er im Raum angespielt werden kann. Auf rechtzeitiges Anbieten achten (Antritt).
Übung 4: Nun zu viert den Ball frei Zuspielen, ohne auf eine Reihenfolge zu achten. Anfangs erst den Namen des Spielers rufen, der den Ball zugespielt bekommt. Alle Spieler sind in Bewegung und achten auf saubere Zuspiele.
Übung 5: Wie 4, aber nun mit passiven Gegenspielern (erst 2, dann 4).

Trainingseinheit: Spiel ohne Ball (Vorbereitung)
Theorie
Niemand in der Mannschaft ist an eine feste Position gebunden. Trotzdem müssen immer alle Positionen besetzt sein. Darum gilt: Wenn ein Mitspieler nach vorn geht (man soll den Mut dazu haben), wird sein Platz grundsätzlich übernommen bzw. gesichert.

Welche Elemente können wir im Bewegungsfußball einsetzen? Es versteht sich von selbst, dass nicht alle während der gesamten Spieldauer herumspurten, um sich zu „bewegen“.
Die Laufarbeit muss einen Sinn haben. Sie soll
– für Überraschungsmomente sorgen: plötzliches Auftauchen eines Spielers und Raumschaffen für Mitspieler;
– das Spiel variabel gestalten: Verlagerung des Spiels und Wechsel von kurzen und langen Pässen.
Um dies umzusetzen, müssen wir viel ohne Ball spielen.

Um einen Mitspieler ins Spiel einzubeziehen, ist es notwendig, dass dieser sich durch plötzliches Freilaufen anbietet (Spiel ohne Ball) oder dass er sich vom Ballführenden im freien Raum anspielen lässt (den ein Mitspieler für ihn geschaffen hat). Es ist also wichtig, dass der Spieler ohne Ball eine Spielsituation herbeiführt (indem er den Ball fordert, in die Tiefe geht, den Gegenspieler mitzieht, um Raum zu schaffen, usw.). Darum halten wir uns an bestimmte Grundregeln, wie z. B.:
– Für die Abwehr. Organisieren der Verteidigung, Unterbrechen und Stoppen des gegnerischen Angriffs, Unterstützen beim Aufbau des eigenen Angriffs (erster aufbauender Pass) und, wenn sich die Gelegenheit ergibt, plötzlich voll mit in den Angriff gehen.
– Für das Mittelfeld‘. Aufbau des Angriffs, Unterstützung beim Angriff, Auffangen des Gegenangriffs, bei Ballbesitz Mitspieler ins Spiel bringen und Torschüsse aus der zweiten Reihe.
– Für den Angriff, eigenen Angriff durchführen, bei Ballverlust sofort stören, um Gegner zu überhastetem (Fehl-)Pass zu zwingen; stets die Verteidiger durch Positionsänderungen beschäftigen.
– Für alle: Mit aufrücken ist richtig, aber denkt daran: Je weiter man mitgeht, desto weiter muss man zurücklaufen, und man muss das ganze Spiel durchhalten. Zu großes individuelles Risiko vermeiden, denn die eigenen Mitspieler formieren sich zum Angriff, und bei plötzlichem Ballverlust ist die Mannschaft in der Defensive nicht gestaffelt.
– Der Pass: Bei geringem Tempo des Mitspielers muss der Ball auf den Fuß gespielt werden, d. h. nahezu auf Mann (Körperhöhe). Je höher das Tempo, desto weiter muss der Ball dem Spieler in den Lauf vorgegeben werden.
– Aufrücken: Kann auf unterschiedliche Art geschehen: in eine freie Zone hinein, wie ein plötzlicher Ausreißversuch und als Spurt hinter dem Gegner her (Tempowechsel).

Unsere Spielweise stellt selbstverständlich hohe Anforderungen an jeden einzelnen Spieler. Jedenfalls beschränkt sich die Rolle eines Verteidigers nicht auf das Ausschalten seines direkten Gegenspielers. Ein Außenverteidiger oder sogar der Libero wird, wenn sich die Gelegenheit ergibt, sofort aufrücken und plötzlich in dem Raum auftauchen, der ihm vom Angreifer frei gemacht wurde.

Für das nächste Training ist ein Vorbereitungsspiel geplant. Dann haben wir die Gelegenheit, das Spiel ohne Ball in der Praxis anzuwenden. Der Auftrag, den wir den Spielern mitgeben, wird sich auf das Freilaufen und Anbieten sowie auf das richtige Passen (Weiterspielen des Balles) beschränken.

Auch im heutigen Training werden wir das Spielen ohne Ball schulen (Richtungsänderung, Tempowechsel) und, wenn alles zügig abläuft, das Erlernte in einem kurzen Spiel in die Praxis umsetzen.

Nach der Erwärmung absolvieren wir zunächst einen Test zur körperlichen Verfassung, den wir übrigens jeden Monat wiederholen werden, damit wir von jedem Spieler wissen, welches Niveau seine Kondition erreicht hat.

Erwärmung
Wir erwärmen uns intensiv, da während des Trainings erhebliche körperliche Belastungen gefordert werden. Organisation wie in der ersten Trainingseinheit: in Zweiergruppen über die Breite des Feldes.

Cooper-Test
Ohne allzu wissenschaftlich zu werden, kann man sagen, dass der Cooper-Test eine Möglichkeit darstellt, die körperliche Verfassung eines Menschen einzuschätzen: Innerhalb von 12 Minuten ist eine größtmögliche Strecke zu laufen. Jeder Spieler bestimmt sein eigenes Tempo. Wir stellen nicht nur die jeweilige Laufstrecke fest, sondern registrieren auch die Pulsfrequenz nach dem Schlusskommando sowie nach 1 Minute und nach 5 Minuten (das macht jeder Spieler selbst). Notieren Sie alle Daten. Die zurückgelegte Laufstrecke dürfte etwa 3 000 bis 3 300 Meter (9 bis 11 Stadionrunden) betragen.

Ruhephase
Fünf Minuten erholen, Puls messen. Auf keinen Fall stehenbleiben, hinsetzen oder hinlegen.

Fußball-Übungsformen
Wir teilen die Spieler in Gruppen zu 5 oder 6 Mann ein. Jede Gruppe arbeitet selbständig. Jedoch darauf achten, dass sich die Gruppen nicht gegenseitig stören.


Übung 1: Jede Gruppe bewegt sich in mittlerem Tempo über die Länge des Feldes. Regelmäßig den Weg der Mitspieler kreuzen. Am besten hinter dem Mann weiterlaufen (3- bis 4mal wiederholen). Dann einmal mit hohem Tempo durchführen lassen.

Übung 2: Wie Übung 1, aber mit Tempoverschärfung in dem Moment, da man die Richtung ändert. Im Wechsel kreuzen. Ebenfalls einmal mit hohem Tempo durchführen.

Übung 3: Wie Übung 2, nun aber schneller wechseln. Richtungs- und Tempowechsel folgen schnell aufeinander. Als letzte Variante: Alle Gruppen zeigen, wie schnell und gut sie diese Übung ausführen können. Nach diesen vorbereitenden Übungen ohne Ball wiederholen wir nacheinander Übung 1, 2 und 3, nun aber mit Ball.

• Bei den Übungen geht die Initiative von dem Mann aus, der den Ball führt. Er ruft den Namen eines Mitspielers. Dieser spurtet sich frei, so dass er angespielt werden kann, und erhält einen Pass in den freien Raum. Der Rest der Gruppe beendet die Übung mit einem plötzlichen Tempowechsel, und die Übung kann wiederholt werden (fortlaufend).
• Erst wenn Übung 1 gut beherrscht wird, zur nächsten Übung übergehen, da das Tempo dort höher ist.
• Sobald die Gruppe mit rasch aufeinander folgenden Richtungs- und Tempoänderungen kombinieren kann, ist der Moment gekommen, einige Gegner in die Übung einzubeziehen, z. B. eine Übungsform von 4 gegen 2.

Die Gegenspieler verhalten sich passiv. Sie greifen nicht direkt an, bremsen und behindern jedoch das Spiel der anderen. Die Ballbesitzer sollen mittels ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit die Gegenspieler ausschalten. Der Schwerpunkt liegt einzig und allein auf dem Freispielen durch Tempo- und Richtungsänderung sowie dem sauberen Pass im richtigen Moment.

Zum Abschluss organisieren wir ein Spiel mit zwei gleichstarken Mannschaften (z. B. 6 gegen 6) auf dem halbierten Großfeld (mit zwei kleinen Toren von 1 m), bei dem das Erlernte in die Praxis umgesetzt werden soll. Der Auftrag lautet: Die in Ballbesitz befindliche Mannschaft greift an. Der Spieler, der sich freilaufen kann, wird ins Spiel gebracht. Die Mannschaft, die den Ball verloren hat, verteidigt nur passiv und versucht, durch geschickte Staffelung den Gegner zu stören und den Ball abzufangen (Provozieren eines Fehlpasses).

Trainingseinheit: Vorbereitungsspiel
Theoretische Vorbereitung
Das kommende Vorbereitungsspiel muss als Fortsetzung des letzten Trainings betrachtet werden. Im vorletzten Trainingseinheit haben wir mit einigen Angriffsvarianten gegen eine passive Verteidigung abgeschlossen. Heute haben wir es mit einem aktiven Gegner zu tun, dem unsere Absichten vollkommen gleichgültig sind. Es ist zwar „nur“ ein unterklassiger Gegner. Aber immerhin … Die heutige Aufgabe ist sehr einfach: Wir setzen das, was wir gesehen haben, in die Praxis um. Das bedeutet:
– Spiel ohne Ball
– saubere Zuspiele
– Nutzen jeder sich bietenden Chance zum Torschuss.
Wenn wir das beherrschen, können wir weitergehen.

Praktische Vorbereitung
– Jedem Spieler seine Position erläutern.
– Die Reservespieler nicht vergessen.
– Locker mit dem Aufwärmen beginnen.
– An jeden Spieler persönlich herantreten und ihm die Zielsetzung sowie seine speziellen Aufgaben kurz erläutern.
– Mit dem Torwart am besten selbst aktiv arbeiten.
Als Trainer haben wir nun Gelegenheit, unseren Analysebogen zu verwenden.

Vorbereitungsspiel
Faustregeln: In der ersten Hälfte Betonung des spielerischen Elements, in der zweiten Hälfte: sich durchbeißen, Aufgabe: Bewegen ohne Ball und ballsichere Aktionen.

Nachbetrachtungen
Wir sind nicht durchs „Examen“ gefallen: Der Wille war vorhanden. Das Hauptziel ist dabei deutlich geworden, und wir sollten nicht zu viel auf einmal verlangen. Wir haben bereits versucht zu kombinieren, allerdings sollten wir es uns dabei nicht zu schwer machen. Wichtig ist, dass wir den Mut haben, aus der zweiten Reihe zu schießen. Obwohl wir einige Tore gemacht haben, gibt es noch viel zu tun. Schließlich war es ein leichter Gegner. Ein richtiger Wettkampf ist natürlich etwas anderes.
– Entwicklung von Automatismen: Unterstützung der Spitze und Unterstützung des Mittelfeldes.
– Außenverteidiger: auf der Innenseite des Gegners in Position gehen, bei offensiven Mittelfeldspielern mitgehen, den Angriff unterbinden und, wenn in Ballbesitz gekommen, das Spiel aufbauen.
– Nicht mit zwei, drei Spielern zum Ball gehen. Ein Spielergeht zum Ball, die anderen rücken bei Ballbesitz auf und decken bei Ballverlust. Wenn wir in Ballbesitz sind, müssen wir den Mut haben, uns vom Gegner zu lösen.
– Nicht nur das Kurzpassspiel anwenden, sondern das Spiel variabel gestalten.

Wichtige Phasen Knotenpunkte Anmerkungen/

Erläuterungen

Was das Spiel voranbringt (Ballbesitz).

Was den Angriff des Geg­ners stoppt (Ballverlust).

–                       gutes Stellungsspiel

–                       gute Ausführung

–                       Intervention

–                       Spiel individuell

–                       Spiel kollektiv

Wird der Ball in den eige­nen Reihen gehalten? Ja, aber Stellungsspiel lässt zu wünschen übrig.

Ball zu lange bei einem Mann. Zu viel Zweikämpfe bei Ballbesitz.

Spiel ohne Ball verbessern. Mehr freilaufen, auch mal in die Breite
Wird offensiv gespielt? Ja, aber auf Kosten der eigenen Sicherheit. Jeder möchte gern stürmen (Kraftverlust beim Zurückkommen).

Absprachen!

Jemand muss hinten blei­ben. Häufiger und über­raschend aufrücken.
Rücken Mittelfeld/Abwehr mit auf bei Ballbesitz? Rechter Verteidiger mit im Angriff 0. K.

Mittelfeldspieler muss dann vor­übergehend Aufgabe überneh­men.

Nicht zu häufig Vorgehen (Überraschungsmoment entfällt dann).
Verteidigt „Angriff“ bei Ballverlust? Bleibt zu schnell stehen, wenn Pass schlecht ist. Besser aufpassen bei Rückpass oder Abwehrball. Länger stören, um Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Schneller zurück bei Ballverlust.
Werden die drei Reihen beibehalten? –                       Hälfte: ja, gut.

–                       Hälfte: weniger.

Entfernung voneinander: Abwehr rückte gut auf.

Sehr wichtig: war häufig sehr gut. Tempo lag nicht zu hoch.
Stellungsspiel

–                       individuell

–                       kollektiv

War vorhanden (aber noch nicht automatisiert). Gefahr bestand, dass zu viele Spieler mitgingen. Langsam, aber gut. Bei Ball verlust besser abbremsen (Zeit).
Wird das Aufrücken der gegnerischen Abwehr verwertet? Kommen in Linie zurück, darum jemanden aus der 2. (3.) Reihe ins Spiel bringen. Auch mal sich selbst den Ball vorlegen, um Abseits­falle zu umgehen.
Innenverteidiger nicht so frei lassen. Letzten Mann schneller einsetzen.

– Nicht sofort in die Tiefe spielen; für Ablenkung auf den Flügeln sorgen.
– Wenn ein Spieler den Ball fordert, muss der Pass nicht notwendigerweise zu diesem Spieler gehen, sondern nur, wenn er eine günstige Position einnimmt. Beispiel: Spieler X fordert auf der rechten Seite den Ball. Der Spieler, der den Ball führt, müsste dann direkt auf den Verteidiger zugehen und im letzten Moment einen guten Pass nach außen geben (Verteidiger kann nicht mehr zurück) oder so tun, als ob man einen Pass gibt und selbst marschieren (Verteidiger verliert Position).
– Sich nicht in den Ecken des Feldes festfummeln.
– Bei Torschüssen muss nachgesetzt werden.
– Bei Abseitsverdacht: nie stehenbleiben, sondern immer bis zum Pfiff spielen.

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