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Erwartungen an den Trainer – Fußballtraining Praxis-Tipps
Von einem Trainer wird letztlich nur eines erwartet: Erfolge. Wie diese Erfolge erreicht werden, spielt für die meisten Funktionäre und Fans keine Rolle. Auch nicht, ob der Trainer wohl die richtigen Spieler dafür hat. Wir haben schon darauf hingewiesen, dass ein Trainer, der sein Training improvisiert, so gut wie keine Erfolge verbuchen kann. Eine gute Vorbereitung ist die erste Voraussetzung. Ich selbst bereite mein Training in zwei Varianten vor: eine für normale Verhältnisse und eine für schlechtes Wetter.

Diesbezüglich erlebe ich also nie Überraschungen. Wie eine Trainingseinheit aufgebaut sein soll, muss zuvor detailliert ausgearbeitet werden. In aller Ruhe werden die Übungen ausgewählt, die für den jeweiligen Zweck am geeignetsten sind. Da die Ausführung feststeht, wird das Training zügig ablaufen. Der Trainer kann den Schwierigkeitsgrad erhöhen oder einen konditionellen Aspekt hinzufügen oder beides tun. Wenn dies nach und nach geschieht, können die Spieler den verschiedenen Ausführungsvarianten besser folgen. Ein gut organisiertes Training hat auch den Vorteil, dass Ihre Arbeit als die eines Fachmannes deutlich wird. Für die Spieler ein weiterer Grund, Ihnen zu vertrauen, was der weiteren Arbeit wiederum zugutekommt. Bevor die Trainingsperiode beginnt, stellt der Trainer ein Jahres Programm auf. In diesem berücksichtigt er alle Daten, die für die einzelnen Trainingsabschnitte von Bedeutung sind.

Das Jahresprogramm sollte er in fünf Perioden gliedern:
Vorsaison:
1. Vorbereitungsperiode
2. Aufbauperiode
Hochsaison:
3. Fußballspezifisches Training
4. Punktspieltraining

Nachsaison (Phase der Regeneration und der Vorbereitung auf die neue Saison)
Das Ziel, das sich der Trainer mit einer bestimmten Mannschaft setzt, und die Anforderungen, die sich aus der jeweiligen Periode für das Training ergeben, bestimmen, wie die verschiedenen Trainingselemente ausgearbeitet werden. Selbstverständlich werden auch die Spielerfahrungen der Saison berücksichtigt. Die verschiedenen Trainingselemente müssen dann nur noch in praktische Übungsformen umgesetzt werden. Ein Trainer, der so vorgeht, wird eine Übersicht über den allgemeinen Trainingsfortschritt haben und in der Lage sein, individuelle Schwächen von Spielern sowie der Mannschaft als Ganzes abzubauen. Natürlich kommen auch die Dinge an die Reihe, die während des Trainings zu den starken Seiten gehören. Ihr Niveau muss erhalten bleiben. Um die Wettspiele optimal zu nutzen, arbeitet der Trainer mit einem Analysebogen, mit dessen Hilfe er die Punktspiele auswertet. Dabei kann er sich u. U. auch von einem Vorstandsmitglied unterstützen lassen. Die wichtigen Punkte – sowohl die starken als auch die schwachen – die bei der Spielanalyse zutage treten, werden mit den Spielern besprochen. Jene Punkte, die Konsequenzen für das
Training haben müssen, können in den Übungsstoff eingearbeitet werden, ohne dass der Trainer allzu sehr von seinem (Jahres-)Programm abweichen muss. Da dies ein Praxisbuch ist, geben wir hier ein Beispiel aus der Praxis.

Beispiel
Bei einigen Vorbereitungsspielen zeigt es sich, dass die Mittelfeldspieler das Spiel über die Flügel vernachlässigen. Es wäre vollkommen falsch, bereits während des Spiels oder kurz danach mit erhobener Stimme zu verkünden: „Leute, so geht es nicht, das geht doch nicht.“ usw. Die Spieler müssen diese Beobachtungen auf konstruktive Weise vermittelt bekommen und anschließend als Übungsstoff verarbeiten. Der Übungsstoff sollte nicht ohne Erklärung dargeboten werden. Wenn wir sofort mit den Übungen beginnen würden, wäre das Ergebnis negativ. Die Spieler würden zwar ihr Bestes geben, aber über ein überhastetes Spiel und schlechte Pässe nicht hinauskommen. Die unvermeidliche Konsequenz wäre, dass sie den Mut verlieren und glauben, „dass das nicht zu schaffen sei“. Wir müssen also anders vorgehen. Wie, das soll das folgende Beispiel illustrieren:
Der Schwerpunkt der Trainingseinheit ist bekannt: Der Angriff soll mehr über die Flügel gehen.
– Während des Trainings das Zusammenspiel von Mittelfeld- und Flügelspielern betonen. Bei der Vorbereitung analysieren wir dieses Zusammenspiel und stellen dazu eine Anzahl von Übungen zusammen. Nehmen wir als Beispiel eine Spielphase aus einem Punktspiel. Wir betrachten sie in all ihren Elementen, d. h. Abschnitt für Abschnitt, und stellen dann fest, was daran richtig und was falsch lief.

– Vor Trainingsbeginn erklären wir die bevorstehenden Übungen an der Tafel. Wir besprechen auch das Wieso und Warum der Übungen. Dadurch werden die Spieler aktiv ins Training einbezogen.
– Des Weiteren betonen wir, dass die Übung so spiel nah wie möglich ausgeführt werden soll. Die Spieler müssen auf Timing, Genauigkeit, Schnelligkeit des Bewegungsablaufes und auf das Überraschungsmoment (in dieser Reihenfolge) achten.

Wenn wir einen Spielzug analysiert haben, zeigt sich, wie komplex er ist. Es ist dann auch nicht erstaunlich, dass solch ein Spielmuster nicht auf Anhieb erlernt werden kann. Die Übungen müssen so aufgebaut sein, dass der bezweckte Spielzug sozusagen zusammengesetzt wird, wobei die Spieler erst zur nächsten Übung schreiten, wenn sie die vorhergehende beherrschen. Dabei gehen wir methodisch folgendermaßen vor:
1. Timing: Die Spieler vollziehen die Bewegung ohne Ball, erst langsam, dann schneller und anschließend auf Schnelligkeit. Nach dieser kurzen Vorbereitung auf dem Feld kennen die Spieler den Ablauf der Übung.
2. Genauigkeit: Die Spieler führen die
Übung mit Ball aus. Die Geschwindigkeit wird allmählich gesteigert. Auf diese Weise bleibt die Genauigkeit der Übungsausführung erhalten.
3. Schnelligkeit: Der Aspekt Schnelligkeit gewinnt nun mehr an Bedeutung, wobei Timing und Genauigkeit natürlich nicht außer acht gelassen werden dürfen. Ziel ist es, die Bewegung automatisiert in der gewünschten Schnelligkeit ausführen zu können.
4. Überraschungsmoment: Bis jetzt wurde die Übung in technisch sauberer Form eingeübt. Wir fordern die Spieler nun auf, Überraschungselemente einzubauen, damit wir der Realität so nahe wie möglich kommen. Der Trainer tut gut daran, die Spieler selbst mit „Lösungen“ kommen zu lassen. Was sie selbst entdecken, werden sie auch leichter ausführen können. Es gibt viele Möglichkeiten: Finten, Scheinangriff, Agieren auf ungewohnter Position (z. B. ein Flügelspieler, der aus einer zurückgezogenen Position angreift) usw. Wichtig ist, dass die Spieler ihre tatsächliche Absicht so lange wie möglich verborgen halten.

Sind wir mit der Übung bis hier her gekommen, wird es Zeit, sie vollkommen frei ausführen zu lassen. Der Trainer gibt lediglich die Anweisung: Spiel über die Flügel. Ein solches methodisches Vorgehen hat zur Folge, dass die Spieler den Auftrag auch dann gut ausführen werden, wenn sie es mit einem richtigen Gegner zu tun haben. In diesem Zusammenhang müssen wir den Anteil der Gegenspieler beim Üben zur Sprache bringen. Eine realistische Durchführung der Übung erfordert dies (auch in den Spielen müssen sich die Stürmer mit Verteidigern auseinandersetzen). Der Trainer sollte hier allerdings überlegt vorgehen, denn ansonsten bringt dies nicht viel ein. Gibt man den Verteidigern keine konkrete Anweisungen, dann endet eine Übung fast immer mit einer „Treterei“ und den damit verbundenen Risiken. Darum sollte sich der Trainer an folgendes Schema halten:
1. Die Übungen werden zunächst ohne Verteidiger ausgeführt.
2. Dann nehmen wir passive Verteidiger hinzu. Man kann auch zunächst einige Fahnenstangen aufstellen, die als passive Verteidiger fungieren.
3. Die Übung wird mit aktiven Verteidigern durchgeführt, ohne dass von einem ernstlichen Kampf um den Ball durch die Verteidiger die Rede ist. Die Verteidiger arbeiten gewissermaßen am Aufbau der Übung mit.
4. Schließlich kämpfen die Verteidiger doch aktiv um den Ball. Sorgen Sie aber dafür, dass die Verteidiger anfangs nicht zu hart zur Sache gehen: Es gibt keinen Stürmer, der sich gerne ausschalten lässt. Gerade dadurch können Verletzungen beim Training entstehen.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass dieses Ausbildungsziel nicht an einem Trainingstag abgehandelt werden kann. Nehmen Sie sich genügend Zeit. Es ist besser, fünf Wochen dafür aufzuwenden und dann tatsächlich Erfolge zu erzielen, als die Übung durch überhastetes Vorgehen misslingen zu lassen mit der Konsequenz, dass man die Spielvarianten einfach vergessen kann. Nicht Quantität zählt, sondern Qualität.

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